Goldene Nica, wir kommen! Unglaublich, aber wahr. Erinnert sich noch wer an den In And Online-Programmierwettbewerb? Eben. Trotzdem hab ich Jind beim ARS ELECTRONICA-U19-Wettbewerb angemeldet, und siehe da: Ich bin zumindest NOMINIERT!!! Wenn das kein Grund zum Feiern ist... (Spockman, www.inandonline.x2.nu, 4 Monate vor der Ars Electronica)

Spockman heißt jenseits des Cyberspace Markus Triska, ist 18 Jahre alt und kommt aus dem niederösterreichischen Langenzersdorf. Was zu Beginn eine Nominierung war, hat sich letztendlich als "Goldene Nica" erwiesen. Und Jind ist nichts anderes als ein Programminterpreter und der Name des Siegerprojekts der Kategorie "Cybergeneration - u19 freestyle computing" der Linzer Ars Electronica 2001. Jind stellt aber auch eine Rätselaufgabe, eine Übung in abstraktem Denken dar. Ein Spieler verirrt sich in einem Labyrinth, er muss Befehle geben und seine Figur ans Ziel lotsen. Ein irreales Computerspiel, das den Anweisungen des Spielers folgt und sich gewissermaßen selbst weiterentwickelt, um den Weg aus dem Irrgarten zu finden.
 
Alle Geniestreiche entstehen bekanntlich aus purem Zufall. Oder weil man sich, was sonst, in langen Winternächten mit der Syntaxanalyse beschäftigt: "Um herauszufinden, ob ich die in dem Buch ‚Algorithmen in C' von Robert Sedgewick vorgestellte Methode wirklich verstanden hatte, wollte ich einen Programminterpreter schreiben. Aus gegebenem Anlass nannte ich das in der Programmiersprache ‚C' geschriebene Programm ‚Cind' - nach dem Christkind. Es stellte sich bald heraus, dass ich die vorgestellten Methoden nicht verstanden hatte, doch für den simplen Anwendungsfall des im Labyrinth verirrten Christkinds reichte es allemal", erklärt Markus, der ursprünglich das Spiel seiner Freundin unter den Christbaum legen wollte.

Im April ging's dann mit "Jind" weiter. Als "Leitender Programmierer" der Schülerzeitung "In and Online" entwickelte der 18-Jährige einen Programmierwettbewerb. Dazu benötigte er eine Problemstellung, die jeder verstehen konnte, und eine leicht zu erlernende Programmiersprache. Markus schien "Cind" ideal dazu: "Ich reimplementierte das Programm in der Programmiersprache ‚Java', was sich in der neuen Benennung ‚Jind' widerspiegelt. Dazu kamen eine buntere Oberfläche und schöne Knöpfe zur Bedienung - alles, was sich der moderne Surfer wünscht." Der Jury hat es so gut gefallen, dass sie das Computerspiel aus 900 Einreichungen auswählte und Markus die mit 5.500 EURO dotierte Goldene Nica verlieh. Geld genug, um Freundin Beate heuer ein Christkind zu bescheren, das sie nicht in die Irre treibt - sonst flüstert "Cind" wieder
 
   wenn blockhinten
      drehum
        end-wenn
 
Wer sich selber einmal an dem Labyrinth versuchen möchte, hat auf www.triskam.virtualave.net/jind.html die Möglichkeit dazu. Aber nicht verzweifeln: Es gibt nämlich eine Lösung - und die ist auf jedes Labyrinth anwendbar! Den virtuellen Tüftlern kann dann auch gleich eine Teilnahme beim U19 Cybergeneration Freestyle Computing Wettbewerb empfohlen werden (nähere Infos unterwww.u19.at)! Gefragt sind Projekte, die sich kreativ mit den neuen Medien auseinander setzen und mit dem Computer realisiert werden, also diverse Internetanwendungen, selbst gestaltete Webpages, interaktive Spiele, Software, computergenerierter Sound und Animationen, Grafiken oder selbst gebaute Miniroboter.