Wettbewerbserprobt und fast siegessicher: zwei junge Österreicherinnen belegten beim internationalen Photo Play-Spielideenbewerb 2002 die Plätze 1 und 3.
Sie lieben Sitcoms à la "Sex in the City", sind zufällig Freundinnen, jung, kreativ und voller Ideen: Margit Nobis, ihres Zeichens Gewinnerin des Photo Play-Spielideenbewerbes 2002 und Claudia Heinze, Trägerin des dritten Platzes. Und darauf können die beiden jungen Frauen stolz sein. Denn Einsendungen gab's bei dem internationalen Wettbewerb, den Photo Play gemeinsam mit der EURO<26 Jugendkarte in Österreich veranstaltete, mehr als genug. Und viele von absolut professioneller Qualität.
Dass die beiden so weit vorne gelandet sind, liegt vermutlich nicht ganz umsonst daran, dass sie experimentelle, visuelle Gestaltung an der Uni Linz studieren. Voraussetzung war es aber nicht, hat doch der zweitplatzierte Klaus Steputat aus Berlin mit einer einfachen Strichzeichnung, aber guten Idee den zweiten Platz belegt.

Die beiden sympathischen Girls verbrachten einen halben Tag lang in der Photo Play-Zentrale in Schörfling, um Jurymitglieder, Arbeitsalltag, das Innenleben der Touchscreen-Terminals kennen zu lernen und nicht zuletzt ihren Gewinn von € 7.000,- und € 3.000,- in Empfang zu nehmen. Dabei hatten sie die Gelegenheit die neuesten Spiele auszuprobieren und wurden auch gleich vom allgemeinen "Rumbling Marbles"-Fieber - eines der neuen Top-Spiele - angesteckt.

Gewonnen haben sie mit ihrem kreativen Output übrigens nicht zum ersten Mal. Die Salzburgerin Margit Nobis beispielsweise, hat im letzten Jahr den Hauptpreis für ihre Logo-Idee zur Salzburg AG abgeräumt. "Ich mache gerne bei Wettbewerben mit, das hebt sich aus dem Unialltag einfach positiv hervor. Da arbeitet man für mehr Leute, als für die 20 Personen auf der Uni, die sich das ansehen. Man kriegt mehr Öffentlichkeit." Als Kind wollte sie zwischen Kellnerin, Prinzessin und Tieranimateurin vieles werden, im Animationsbereich bewegter Bilder - vor allem arbeitet sie gerne mit Video - hat sie vielleicht ein bisschen was von allem gefunden. Zum Ausgleich geht die begeisterte Snowboarderin (was ihr gerade mal eben ein gebrochenes Handgelenk eingebracht hat) auf die Alm. Drei Mal hat sie ihre Sommer schon als Sennerin in Tirol und im schweizerischen Graubünden verbracht. Zuletzt mit 90 Kühen auf der größten Weide des Kantons: "Diese Extremsituation und die Arbeit mit den Tieren taugen mir einfach." Ihre "Adventure tour", ein Flirtspiel, beeindruckte die Jury, "weil psychologisches Einfühlungsvermögen genauso gefragt ist, wie Wissen, eingebettet in ein aktuelles Thema, das der Welt der jungen Erwachsenen absolut entspricht und in der Umsetzung eine Herausforderung ist, die Spaß macht".

Auch Claudia Heinze aus Linz hat ein Hobby, das man nicht vermuten würde. Ab 50 könnte sie sich vorstellen, überhaupt umzusatteln und die Traditionelle Chinesische Medizin zum Beruf zu machen. Jetzt steht für die Jungfrau mit Aszendent Skorpion aber noch das visuelle Design im Vordergrund. "Watch out", ihr Beitrag zum Wettbewerb, spielt mit optischen Verfremdungen bekannter Motive. Ein Suchspiel, bei dem die Sphinx beispielsweise wieder eine Nase hat oder Marilyn Monroe rötliches Haar zum weißen Kleid. Schon vor der Uni besuchte sie eine einschlägige Fachschule für Grafikdesign samt Aufbaulehrgang. Dann tauchte sie in den Alltag einer Werbeagentur mit 16 Arbeitsstunden und minimalem Gehalt. Wieder losgelöst begann sie nur übergangsweise zu studieren. Dabei hat Claudia eine neue, experimentellere Heimat gefunden, die sie ihrem Kindheitstraum näher bringt. Der war schon immer Künstlerin zu werden.

Photo Play-Spielideenbewerb 2002

1. Platz: Margit Nobis (Salzburg) "Adventure Tour"
2. Platz: Klaus Steputat (Berlin) "9cards"
3. Platz: Claudia Heinze (Linz) "Watch out"

Sonderpreis für die originellste Idee: Ulrike Kölzer/Martin Ortner (Berlin): "Froschturnier"