Ständig auf der Suche nach dem Clinch
mit Wellentürmen und Winden, die er am liebsten in Mach misst, ist der Segler ein
Junkie der Elemente.
Obacht, Klischeeaufkommen! Der Segler, von seiner Obsession sich die Gischt und den Seewind ins sonnengegerbte Gesicht pfeifen zu lassen regelmäßig heimgesucht wie sonst nur die zerklüfteten Küsten von den Wellen seiner Lieblingsgewässer, kann nicht anders. Ständig auf der Suche nach dem Clinch mit Wellentürmen und Winden, die er am liebsten in Mach misst, ist der Segler ein Junkie der Elemente. Er kreuzt unter stahlblauen Himmeln, er setzt Gennaker und Spinnaker mit Entschlossenheit, wie andere nur Kriege führen, er hängt in den Schoten mit genialisch verwehtem Blick und verwegen fliegenden Zotteln, sein Feind ist die Flaute, um ihr zu trotzen würde er, ganz agamemnomlike, seine Tochter ermorden. Er ist der einzig legitime Nachfahre von Captain Ahab. (Kapitän Ahab, der Schinder der Pequod und heroisch gescheiterter Nachsteller von Moby Dick.) Am Abend steht der Segler dann mit weißer leichter Sommerhose und dunkelblauem Polo an der Bar des Yachtclubs, das Blondhaar modisch zum Zopf gebunden, erzählt von seinen Abenteuern auf See, manchmal auch vom See, an seinen Lippen hängen Groupies und sind glücklich. So weit das Klischee.
Und die Wirklichkeit? Euro 26 sprach mit dem 33-jährigen Wiener Vorschoter Michael Gilhofer, der im Sommer 2000 zusammen mit Steuermann Manfred Schönleitner österreichischer Staatsmeister in der Tornadoklasse wurde. Eins vorweg: Groupies sind "definitiv selten bei Regatten", ist sich Michael sicher. Auf das beim Segeln oft beschworene Naturerlebnis angesprochen, meint der Vorschoter, der über seinen Vater zum Segeln kam, "das existiert zwar, hält sich aber in Grenzen, weil Wettfahrten immer technischer werden. Der Kick bei Regatten besteht vielmehr im Abwägen von Großraumtaktik, wie verhält sich das Teilnehmerfeld zum Boot neben dir, oder wie schautīs mit der Abstimmung von Wettertaktik, Material und der Einstellung der Segel aus. Das hilft dir aber alles nichts, wenn die Koordination in der Mannschaft nicht stimmt."
Dass Wettfahrtensegler mitunter strategielastige Zeitgenossen sein können, wird auch aus Folgendem deutlich: Auf die Frage, welche alternative Sportart Michael wählen würde, wenn er ab sofort nicht mehr Segeln könnte, kommt sofort: "Golf, wegen der Taktik und dem Raubbau, den man am Freizeitbudget betreibt, man braucht sich dann ähnlich wie beim Segeln keine Gedanken mehr darüber machen, was man wohl am Wochenende machen könnte. Das ist dann immer klar." Mit der Disziplinierung seiner Freizeit durchs Segeln dürfte es Michael ernst meinen, plant er doch als "Nahziel Langstreckenregatten." Und was nervt eigentlich am Segeln? Ganz kurze Pause, dann: "Unfähige Wettfahrtleitungen und ahnungslose Konkurrenten, die zum Beispiel neue Regeln nicht kennen, und die du deshalb regelmäßig im eigenen Boot hast." Soweit die Wirklichkeit.
Es muss also wohl was dran sein an einem Sport, dessen Spaßbremsen vom weißen Wal bis hin zu ignoranten Regattenkonkurrenten reicht. Dazwischen ist viel Platz für Interessierte, die sich gerne einmal ein eigenes Bild machen würden, und vielleicht ist das Klischee vom naturbesoffenen Segler ja auch gar keins, außer man ist Vorschoter der Staatsmeistermannschaft im Tornado? Ab sofort herauszufinden unter:
Wer noch nicht schon als Surf- und Segel-Talent auf die Welt gekommen ist, der kann diesen Wassersport auch lernen. Klar. Am besten begibt man sich in eine der Segel- und Sufschulen, die qualifizierte Ausbildungsstätten sind. Für EURO<26 Mitglieder ist der Spaß bei folgenden Betrieben natürlich wieder billiger:
o Seepark Weiden, 7121 Weiden
o Segel- & Surfschule LA Grundlsee, 8993 Grundlsee
o Segelschule Gmunden, 4810 Gmunden
o Segelschule Hofbauer, 1220 Wien
o Segelschule Mondsee, 5310 Mondsee
o Segelschule Neusiedl am See, 7100 Neusiedl
o Segelschule Wien, 1222 Wien
o Yachtschule Koller, 4865 Nussdorf a. Attersee
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