Suchtprävention an der Schule

Im Schulunterricht über das Thema Sucht und Drogen reden? Nicht leicht, denn wie vermittle ich als PädagogIn die stimmigen Inhalte - und gibt´s dafür erprobte Methoden? In jedem Unterrichtsfach stecken viele Möglichkeiten zur Suchtvorbeugung an der Schule.


10.000-Meter-Lauf - ohne regelmäßiges Training?

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Heutige Suchtprävention legt das Augenmerk auf die individuell angelegten Schutzfaktoren, die langfristig vor einer Suchtentwicklung bewahren können - und weniger auf die schwer veränderbaren Risikofaktoren. Vergleichbar mit dem pädagogischen Ziel „Stärken stärken – Schwächen schwächen!“.

Doch wie die sensible Thematik angehen, ohne dass sie uns bald „angeht“?

Die Suchtforschung hat nachgewiesen, dass alleinige Sachinformation über die Wirkungsweise verschiedener Substanzen oder abschreckende Warnhinweise bei Jugendlichen noch keine gewünschte Verhaltensänderung bewirken. Im schlechtesten Fall machen sie eher noch neugierig, unser Gehirn stuft schließlich Negativreize genauso stark ein wie Positivreize.

Auch darf das nötige Sach- und Substanzwissen nicht als bloße „Warenkunde“ verstanden sein, sie soll mit der tatsächlichen Lebenswirklichkeit von Jugendlichen und Heranwachsenden in Bezug stehen.
Darum werden Sachinformationen am besten aufgenommen und verankert, wenn bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten zur gesunden Lebensbewältigung bei Kindern und Jugendlichen bereits ausgebildet sind, die sogen. Lebenskompetenzen.
Das sind vor allem Selbst- und Sozialkompetenz, Beziehungs- und Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz sowie insbesonders Genussfähigkeit.

- und auch hier heißt es: üben, üben, üben...

Ähnlich wie beim Sport ist es auch mit dem Training von Lebenskompetenzen: Niemand beteiligt sich untrainiert gleich an einem 10 000 Meter-Lauf oder gar einem Marathon. Jedem ist klar, man muss man frühzeitig anfangen, regelmäßig üben und sich langsam steigern. Genauso sollte auch mit der Stärkung von Lebenskompetenzen sein: Von Kindesbeinen an, individuell und altersgemäß.
Eine „Impfung“ übrigens durch vereinzelte Aktionen (wie einem einmaligen Workshop etwa) ist leider nicht möglich.... Genau darum beraten und unterstützen die MitarbeiterInnen der Fachstelle die LehrerInnen und alle an Schule Beteiligte, sodass Suchtprävention zum integrierten Unterrichtsprinzip werden kann und von der gesamten Schule getragen wird.
In erprobten Modellen und innovativen Projekten kann sowohl das Verständnis zwischen LehrerInnen und SchülerInnen als auch das Klassenklima verbessert werden. Sie werden staunen, für welch „starke Gefühle“ sich Mädchen und Buben bei „starken Erlebnissen“ dann öffnen – lassen Sie sich ein darauf!

Die Fachstelle bietet unterschiedliche Fortbildungsmodule, Projekte und Materialien zum Thema „Suchtvorbeugung an der Schule“ an – hier ein Überblick:

1. Fortbildungen und Workshops


2. Projekte


3. Materialien

  • Sucht & Drogen nüchtern betrachtet (Elternbroschüre)
  • 16x Informationsflyer für Jugendliche
  • Themen-Handouts zu den Themen Alkohol, Rauchen, Essen
  • Medienkoffer „Verflixte Schönheit“
  • Info-Service: diese und andere Materialien

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Kontakt: Nicole Berger, Akzente Suchtprävention, 2002